Kunstinstallation corps plastique

Installation corps plastique

Installation
corps plastique

In der Kunst geht es immer um das So-tun-als-ob. Es gibt in der Simulation vielleicht wirklich eine Art Kurzschluß zwischen dem Realen und seinem Bild, zwischen einer Realität und ihrer Repräsentation, hat Jean Baudrillard in einem Gespräch mit Francoise Gaillard geäußert. Tatsächlich scheint es, dass CP mit ihrer mehrteiligen bühnenbildhaften In-Szene-Setzung eines räumlichen Interieurs, der installativen Arbeit „corps plastique“, diesen möglichen Kurzschluss rückkoppelt. Wie ist das zu verstehen? 

In meinen Augen führen plakativ-ästhetisch aufgeladene Simulakren der Kosmetik-, Mode-, Design- kurzum, der gesamten Lebenswelt-Industrie, zu der mittlerweile selbst relevante Bereiche der Architektur und Stadtplanung zu zählen sind, zu nahezu dogmatisch gewordenen kulturellen Leitbildern und gesellschaftlichen Idealbildern, auf deren Boden die Fundamente scheinbar realer Lebenswelten aufgebaut werden. Die Diktatur des Abbilds manifestiert sich in diesen Luftschlössern. Und kategorisch gesagt: jeder und jede, die teilhaben an dieser Scheinwelt des Realen, die so sein möchten wie …., sie sind allesamt Opfer dieser Realität gewordenen Simulation und bezahlen nicht nur mit Geld, sondern mit ihrer Identität und Authentizität. 

Abklatschfiguren reichen sich die sauberen Hände. Abgemagerte Kindfrauen dominieren die Glanz- und Glamourmagazine, Püppchen mit ihren Piepsstimmchen dominieren die Charts der Popmaschinerie, das Skalpell der Schönheitschirurgen zieht seine gesellschaftlichen Kreise. Dort, wo die französische Künstlerin Orlan in den 1980er Jahren begonnen hat, mittels plastischer Chirurgie ihren Körper zu transformieren und den Akt der Transformation in Kunst zu transferieren, steht CP mit ihrer Arbeit auf der Gegenseite dieses Prozesses. Sie macht den künstlerischen Umkehrschluss aus einem Lebensmodell, in dem alles steril und aufgeräumt wirkt, ästhetisch aufgeladen in Gelb-,Grün- und Blautönen. Bewusst verzichtet sie auf warme Töne, eleminiert alle rötlichen Farbanteile und baut so eine Fassade auf, hinter derem schönen Schein kein reales Leben mehr möglich scheint und sich ein Abgrund innerer Leere auftut. CP weiss um die anziehende Faszination dieser Traum-, Trug- und Götzenbilder, sie spielt ironisch damit, kalkuliert aber gleichzeitig den Schrecken mit ein, der sich auftut, wenn künstlich idealisierte Modelle zu realen Lebens- und Bezugsräumen werden.

In der Kunst geht es immer um das So-tun-als-ob. Es gibt in der Simulation vielleicht wirklich eine Art Kurzschluß zwischen dem Realen und seinem Bild, zwischen einer Realität und ihrer Repräsentation, hat Jean Baudrillard in einem Gespräch mit Francoise Gaillard geäußert. Tatsächlich scheint es, dass CP mit ihrer mehrteiligen bühnenbildhaften In-Szene-Setzung eines räumlichen Interieurs, der installativen Arbeit „corps plastique“, diesen möglichen Kurzschluss rückkoppelt. Wie ist das zu verstehen? 

In meinen Augen führen plakativ-ästhetisch aufgeladene Simulakren der Kosmetik-, Mode-, Design- kurzum, der gesamten Lebenswelt-Industrie, zu der mittlerweile selbst relevante Bereiche der Architektur und Stadtplanung zu zählen sind, zu nahezu dogmatisch gewordenen kulturellen Leitbildern und gesellschaftlichen Idealbildern, auf deren Boden die Fundamente scheinbar realer Lebenswelten aufgebaut werden. Die Diktatur des Abbilds manifestiert sich in diesen Luftschlössern. Und kategorisch gesagt: jeder und jede, die teilhaben an dieser Scheinwelt des Realen, die so sein möchten wie …., sie sind allesamt Opfer dieser Realität gewordenen Simulation und bezahlen nicht nur mit Geld, sondern mit ihrer Identität und Authentizität. 

Abklatschfiguren reichen sich die sauberen Hände. Abgemagerte Kindfrauen dominieren die Glanz- und Glamourmagazine, Püppchen mit ihren Piepsstimmchen dominieren die Charts der Popmaschinerie, das Skalpell der Schönheitschirurgen zieht seine gesellschaftlichen Kreise. Dort, wo die französische Künstlerin Orlan in den 1980er Jahren begonnen hat, mittels plastischer Chirurgie ihren Körper zu transformieren und den Akt der Transformation in Kunst zu transferieren, steht CP mit ihrer Arbeit auf der Gegenseite dieses Prozesses. Sie macht den künstlerischen Umkehrschluss aus einem Lebensmodell, in dem alles steril und aufgeräumt wirkt, ästhetisch aufgeladen in Gelb-,Grün- und Blautönen. Bewusst verzichtet sie auf warme Töne, eleminiert alle rötlichen Farbanteile und baut so eine Fassade auf, hinter derem schönen Schein kein reales Leben mehr möglich scheint und sich ein Abgrund innerer Leere auftut. CP weiss um die anziehende Faszination dieser Traum-, Trug- und Götzenbilder, sie spielt ironisch damit, kalkuliert aber gleichzeitig den Schrecken mit ein, der sich auftut, wenn künstlich idealisierte Modelle zu realen Lebens- und Bezugsräumen werden.

Slavoj Zizek hat bei einer Vorlesung in Frankfurt im Rahmen der Buchmesse 2001 in seinem slawisch akzentgefärbten Englisch folgende Frage gestellt: „Do you know, why nobody loves Claudia Schiffer?“ Und er gab auch selbst zur Antwort: Weil sie zu perfekt ist. Man könne jemanden nur lieben, obwohl seine Nase krumm oder seine Ohren abstehend sind oder, oder, oder .... 

Doch natürliche Abweichungen und Devianzfelder haben in perfekten, inszenierten Lebenswelten keinen Platz mehr. Mit ihrer Kritik am City-Leben und der Feststellung, dass eben in der City kein Leben mehr stattfindet, vermerkt die Germanistin Hannelore Schlaffer lakonisch über architektonische Entwürfe und prospektive Darstellungen geplanter neuer Citybauten und Lebenszonen: „Der Entwurf steht auf der Simulation da als luftiges Gebilde im himmlischen Licht, seine Farben sind, ob es sich nun um ein gemauertes Gebäude oder einen Büroturm mit gläserner Curtain Wall handelt, in die milden Töne des Frühlings getaucht; lindgrün ist bevorzugt und wird durchsetzt von zartgelb, hellgrau und himmelblau – alles hat den Schimmer von Jungfräulichkeit. In der Umgebung des Gebäudes halten sich nur schöne Menschen auf, die von seinem Leuchten angezogen sind und in der Luft baden, in der es schwebt. Diese Figurinen lassen sich in der Aura der Architektur nieder auf filigranen Stühlchen …“ 

Die Installation „Plastique“ gibt den Blick frei nach innen, hinter die Mauern und Vorhänge, und öffnet die Augen für alle oberflächlichen Äußerlichkeiten.

Roland Jörg

Slavoj Zizek hat bei einer Vorlesung in Frankfurt im Rahmen der Buchmesse 2001 in seinem slawisch akzentgefärbten Englisch folgende Frage gestellt: „Do you know, why nobody loves Claudia Schiffer?“ Und er gab auch selbst zur Antwort: Weil sie zu perfekt ist. Man könne jemanden nur lieben, obwohl seine Nase krumm oder seine Ohren abstehend sind oder, oder, oder .... 

Doch natürliche Abweichungen und Devianzfelder haben in perfekten, inszenierten Lebenswelten keinen Platz mehr. Mit ihrer Kritik am City-Leben und der Feststellung, dass eben in der City kein Leben mehr stattfindet, vermerkt die Germanistin Hannelore Schlaffer lakonisch über architektonische Entwürfe und prospektive Darstellungen geplanter neuer Citybauten und Lebenszonen: „Der Entwurf steht auf der Simulation da als luftiges Gebilde im himmlischen Licht, seine Farben sind, ob es sich nun um ein gemauertes Gebäude oder einen Büroturm mit gläserner Curtain Wall handelt, in die milden Töne des Frühlings getaucht; lindgrün ist bevorzugt und wird durchsetzt von zartgelb, hellgrau und himmelblau – alles hat den Schimmer von Jungfräulichkeit. In der Umgebung des Gebäudes halten sich nur schöne Menschen auf, die von seinem Leuchten angezogen sind und in der Luft baden, in der es schwebt. Diese Figurinen lassen sich in der Aura der Architektur nieder auf filigranen Stühlchen …“ 

Die Installation „Plastique“ gibt den Blick frei nach innen, hinter die Mauern und Vorhänge, und öffnet die Augen für alle oberflächlichen Äußerlichkeiten.

Roland Jörg

Kunstinstallation corps plastique
Kunstinstallation corps plastique
Kunstinstallation corps plastique
Kunstinstallation corps plastique
Kunstinstallation corps plastique
Kunstinstallation corps plastique

corps plastique touché

Corps plastique touché 170

170

Größe: 38 x 28 x 12

Technik: Textil plastisch genäht, PVC-Hülle

Carmen Pfanners neue Wandarbeiten scheinen sich jeder Schwerkraft zu entziehen. Schwebe-Teilen gleich umgibt die Objekte mit ihrer semitransparenten textilen Außenhaut eine geradezu geheimnisvolle Aura des Nicht-Greifbaren und Nicht-Fassbaren. Sie eröffnen flimmernde Räume, die wie ein Hauch eine Vorstellung andeuten von Form, Farbe und Gestalt.

 

170

Größe: 38 x 28 x 12
Technik: Textil plastisch genäht, PVC-Hülle

Carmen Pfanners neue Wandarbeiten scheinen sich jeder Schwerkraft zu entziehen. Schwebe-Teilen gleich umgibt die Objekte mit ihrer semitransparenten textilen Außenhaut eine geradezu geheimnisvolle Aura des Nicht-Greifbaren und Nicht-Fassbaren. Sie eröffnen flimmernde Räume, die wie ein Hauch eine Vorstellung andeuten von Form, Farbe und Gestalt.

 

170

Größe: 38 x 28 x 12
Technik: Textil plastisch genäht, PVC-Hülle
Carmen Pfanners neue Wandarbeiten scheinen sich jeder Schwerkraft zu entziehen. Schwebe-Teilen gleich umgibt die Objekte mit ihrer semitransparenten textilen Außenhaut eine geradezu geheimnisvolle Aura des Nicht-Greifbaren und Nicht-Fassbaren. Sie eröffnen flimmernde Räume, die wie ein Hauch eine Vorstellung andeuten von Form, Farbe und Gestalt.

 

170

Größe: 38 x 28 x 12
Technik: Textil plastisch genäht, PVC-Hülle

Carmen Pfanners neue Wandarbeiten scheinen sich jeder Schwerkraft zu entziehen. Schwebe-Teilen gleich umgibt die Objekte mit ihrer semitransparenten textilen Außenhaut eine geradezu geheimnisvolle Aura des Nicht-Greifbaren und Nicht-Fassbaren. Sie eröffnen flimmernde Räume, die wie ein Hauch eine Vorstellung andeuten von Form, Farbe und Gestalt.

 

170

Größe: 38 x 28 x 12
Technik: Textil plastisch genäht, PVC-Hülle

Carmen Pfanners neue Wandarbeiten scheinen sich jeder Schwerkraft zu entziehen. Schwebe-Teilen gleich umgibt die Objekte mit ihrer semitransparenten textilen Außenhaut eine geradezu geheimnisvolle Aura des Nicht-Greifbaren und Nicht-Fassbaren. Sie eröffnen flimmernde Räume, die wie ein Hauch eine Vorstellung andeuten von Form, Farbe und Gestalt.

 

corps plastique touché Icy

Icy

Größe: 71 x 150 x 12

Technik: Textil genäht, Schaumstoff, Holz, Acryllack

Icy

Größe: 71 x 150 x 12
Technik: Textil genäht, Schaumstoff, Holz, Acryllack

Icy

Größe: 71 x 150 x 12
Technik: Textil genäht, Schaumstoff, Holz, Acryllack

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